#020 Vor jedem Gespräch: Was ist deine Intention?

Was hältst du eigentlich von Meetings im Arbeitskontext? In dieser Podcast-Folge sprechen Arne und Gergely über das oft schlechte Image von Meetings und anderen regelmäßigen Gesprächen im Unternehmen – und wieso bei vielen Menschen dieses eher negatives Bild vorhanden ist. Wenn du wissen willst, was die Intention des Gesprächs damit zu tun hat, dann hör in die 20. Episode des Leadership21-Podcasts.

Das Transkript für diese Folge

Arne
Hallo und herzlich willkommen zum Leadership21-Podcast. Hallo, Gergely.

Gergely
Hallo, Arne. Hallo, zusammen.

Arne
Meetings haben bei ganz vielen Unternehmen und bei ganz vielen Teams keinen guten Ruf. Die stehen nicht so hoch im Kurs und da gibt es ganz viel Gossip und Flurfunk drüber und ganz viele negative Meinungen.
Woran liegt das eigentlich, dass Meetings oder überhaupt so regelmäßige Gespräche im Ansehen so schlecht dastehen?

Gergely
Also ein Grund, der mir aufgefallen ist, ist: Viele, die negativ über Meetings sprechen, haben keine klare Intention für das jeweilige Meeting. Es gibt zwar sowas wie ein regelmäßiges Gruppen- oder ein Projekt-Status-Meeting oder Regelrücksprache mit dem Chef – aber was ist denn eigentlich das ganz konkrete Ziel dahinter? Und wenn man fünf Leute fragt, die an dem Meeting teilnehmen, ist es häufig so, dass die fünf Leute fünf unterschiedliche Sachen sagen – oder vielleicht können drei noch irgendwas nennen und zwei fangen dann an, sich zu fragen: Ja tatsächlich, was ist denn eigentlich die Intention? Wieso treffen wir uns wieder?

Und nehmen wir mal das Beispiel Regelrücksprache mit deinen Mitarbeitern: Worum geht es dir in dieser Rücksprache?
Geht es dir zum Beispiel um die Verteilung von Aufgaben, also von Fachaufgaben? Oder geht es dir in dem Gespräch um das Ansprechen und das Lösen von Konflikten, die immer wieder auftreten? Also die auch natürlicherweise auftreten? Oder geht es dir um die berufliche Förderung von deinen Mitarbeitern? Oder geht es dir darum, dass du Rückmeldung und Optimierungsmöglichkeiten für deinen Führungsstil hast?

Und wenn du jetzt denkst: Naja, so alles.
Alles heißt nichts. Dann ist die Hauptintention auf nichts wirklich.

Und viele Chefs haben implizit die Intention, die Fachaufgaben zu verteilen.
Und wenn das bei dir so ist, dann laden wir dich dazu ein, die Intention auch mal anders zu setzen, also zum Beispiel auch mal explizit deine Mitarbeiter zu fragen : Was kann ich denn in der Zusammenarbeit mit dir optimieren? Also wo du guckst, wo könnt ihr in Zukunft hingehen. Und um diesen Punkt 'Intention in einem Gespräch' nochmal greifbarer zu machen, hier ein Beispiel.

Mal angenommen, du hast in deiner Gruppe einen neuen Praktikanten und der neue Praktikant soll dich bei bei der Organisation eines bereichsübergreifenden Expertentreffens unterstützen. Und du hast ihn als zuverlässig und fleißig kennengelernt und du merkst aber, irgendwie ist er noch relativ unsicher.

Und der übernimmt bei diesem Expertentreffen den kompletten Empfangsprozess der Gäste.

Und während ihr schon dabei seid und die Gäste kommen, fällt dir auf: Naja, irgendwie die Outlook-Einladung ist nicht so strukturiert wie du die Outlook-Einladung geschrieben hättest und außerdem fällt dir auf, dass der Empfang von den Gästen zu lange dauert. Es gibt mehrere Leute, die schon warten – und zwar relativ lange warten – und du denkst dir: Na, irgendwie sollte ich mit meinem Praktikanten reden.

Aber die Frage ist: Mit welcher Intention?
Und es gibt ganz unterschiedliche Intentionen, mit denen du das machen kannst. Also geht es dir zum Beispiel darum, dass du ein perfektes Event hast? Und wenn, ist es dann überhaupt sinnvoll, so eine Aufgabe einem Praktikanten zu geben?
Oder willst du, dass dein Praktikant neue Erfahrungen sammelt und über sich selbst hinauswächst?

Oder geht es dir darum, dass du vor den Kunden, beziehungsweise vor den anderen Experten, gut dastehst und vielleicht ärgerst du dich, dass nicht alles so läuft wie du dir das eigentlich gewünscht hättest? Und du möchtest irgendwie aus diesem Ärger heraus etwas sagen.

Oder geht es dir darum – und das ist gar nicht so selten, dass du dir denkst: Naja, als ich damals Praktikant war, da hatte ich es ja auch echt schwer und irgendwie sollen die Praktikanten oder neuen Mitarbeiter jetzt erstmal kennenlernen, wie schwer das eigentlich ist, also genauso schwer haben wie du oder wie du es damals gehabt hast. Und günstig ist es, wenn du über diese Punkte wirkliche Klarheit hast, bevor du ein Gespräch führst. Worum geht es dir?

Und willst du die Punkte, die du ansprechen möchtest, JETZT ansprechen? Macht das Sinn? Oder macht es mehr Sinn, die Punkte, die du ansprechen willst, oder die Intention, die du hast, eher dann später anzusprechen. Und worauf möchtest du dich in dem Gespräch fokussieren? Oder bist du einfach nur genervt und unzufrieden? Oder geht es dir darum, jetzt wirklich schnell neutral eine Lösung zu finden?

Arne
Ich muss aber daran denken, wenn ich Mitarbeitergespräche führe, ist das die erste Frage, die ich mir im Vorfeld stelle: Mit welcher Absicht gehe ich in das Gespräch? Und wir haben mal einen Leitfaden verfasst für Mitarbeitergespräche, in dem noch ein paar andere sehr, sehr gute Fragestellungen zur Vorbereitung und zur Durchführung des Mitarbeitergesprächs drin sind.

Wenn du den Leitfaden haben möchtest, dann schreib mir gerne einfach eine Nachricht auf LinkedIn. Ich habe jetzt gerade wieder mehrere Mitarbeitergespräche in den letzten Wochen geführt und diese Frage ist immer sehr, sehr wertvoll, weil sie das total einschränkt und fokussiert und es eben nicht so ein Tohuwabohu wird aus ganz, ganz vielen Intentionen – wie du das gerade sagtest, dann ist es keine wirklich und dann gibt es auch keine wirkliche Ausrichtung für das Gespräch. Das war total hilfreich für mich.

Gergely
Okay, dann bedanken wir uns ganz herzlich, dass du heute zugehört oder eingeschaltet hast und wünschen dir noch einen wunderschönen Tag – beziehungsweise eine wunderschöne Woche und bis zum nächsten Mal, ciao!

Arne
Ciao!

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