Konflikte ansprechen & auflösen: So gelingt's!

 

Konflikte vermeiden geht nicht. Konflikte auflösen schon – und zwar ganz easy, ohne sich dabei die Hörner abzubrechen. Wir zeigen, wie's in Leichtigkeit funktioniert.

 

 

Die große Angst vor dem Konflikt

 

Was ist ein Konflikt? Zwei Menschen, die sich an die Gurgel gehen bis einer gewinnt und einer heult? Nope. Leider haben wir im Leben schon allzu oft die Erfahrung gemacht, dass es genauso abläuft. Darum ist es zuallererst wichtig, mit dem gruseligen Wort „Konflikt“ aufzuräumen:

 

Konflikte sind nämlich nichts anderes als unerfüllte Erwartungen. Habe ich mit jemandem, mit einer Sache oder mit mir selbst einen Konflikt, ist das einfach nur ein Hinweis, dass ich in Bezug auf etwas eine bestimmte Erwartungshaltung hatte, die nun enttäuscht wurde. Das ist, wozu der Konflikt dient: Er macht uns darauf aufmerksam, dass irgendetwas für uns nicht funktioniert (hat).

 

Und wenn Konflikte einfach nur unerfüllte Erwartungen sind, wird ziemlich schnell klar: Wir können Konflikte nicht vermeiden. Denn Erwartungen tragen wir eigentlich immer in uns. Mal werden sie erfüllt, mal werden sie enttäuscht. So ist das Leben. Es ist nicht möglich, Konflikten aus dem Weg zu gehen und das ist auch völlig okay so. Konflikte können uns nämlich helfen: Indem sie uns darauf aufmerksam machen, dass etwas für uns nicht funktioniert (hat), ermöglichen sie es uns, eine Lösung für alle Beteiligten zu finden.

 

Außerdem haben wir auch gar keine Angst vor dem Konflikt , sondern vor einem Streit. Aber zum Streit müssen wir es überhaupt nicht kommen lassen, wenn wir bereit sind, den Konflikt respektvoll aufzulösen.

 

 

Konflikte ansprechen und auflösen

 

Wenn sich Konflikte auftun, gehen wir oft auf zweierlei Weise mit ihnen um: Entweder wir nehmen eine Vorwurfshaltung ein und hauen dem anderen unsere Unzufriedenheit um die Ohren oder aber wir versuchen, den Konflikt auszusitzen, ziehen uns zurück und hoffen, dass die Situation sich von allein klärt.

 

Beides funktioniert nur begrenzt und fühlt sich alles andere als leicht an. Durch das Leadership21 Programm von Gergely Galamb und Arne Stoschek habe ich gelernt, dass es eine dritte, wesentlich coolere Variante gibt, mit Konflikten umzugehen, die ich dir hier vorstellen möchte: den Konflikt ansprechen mit der Absicht, ihn aufzulösen.

 

 

Vor dem Ansprechen des Konfliktes

Gergely und Arne empfehlen, sich vor dem Gespräch zunächst drei wichtige Fragen zu stellen:

 

  1. Haben wir zu dem Punkt, um den sich der Konflikt dreht, vorher eine klare Vereinbarung getroffen? Falls nein, hast du nun die Möglichkeit, dies nachzuholen.
  2. Geht es mir beim Ansprechen des Konfliktes nur darum, Recht zu haben oder möchte ich den Konflikt kooperativ auflösen? Lediglich eine lösungsorientierte Haltung funktioniert nachhaltig, während das Rechthabenwollen nur zum Streit führt.
  3. Habe ich schon eine vorgefertigte Meinung zu der Person, um die es geht? Sollte dem so sein, ist es ratsam, vor dem Gespräch eine objektive und neutrale Haltung einzunehmen.

 

Hast auch du Lust zu lernen, wie du erfolgreich und einfach Mitarbeitergespräche führen kannst, und ggf. wiederkehrende Konflikte zu lösen?

 


Konflikte ansprechen

Haben wir eine lösungsorientierte und neutrale Perspektive, können wir den nächsten Schritt gehen und den Konflikt ansprechen, und zwar objektiv und nicht wertend.

 

Ein Konflikt hat immer zwei Ebenen:

 

  • Die messbare Inhaltsebene: Das ist die Ebene, auf der wir neutral und objektiv betrachten, was passiert ist, ganz ohne Wertung und ohne unsere eigene Interpretation der Dinge.
  • Die Interpretationsebene: Das ist das, was wir selbst in die Situation hineininterpretieren.

 

Ein Beispiel: Wir sind verärgert, weil ein Kollege erneut zu spät zum Meeting kommt. Das ist auch schon die Inhaltsebene: „Mein Kollege kommt zum dritten Mal zehn Minuten zu spät zum Meeting." Die Interpretation wiederum könnte in diesem Fall sein: „Mein Kollege ist unzuverlässig." / „Meinem Kollegen ist das Meeting nicht wichtig."  Verstehst du den Unterschied?

 

Wenn du nun also einen Konflikt ansprechen willst, ist es ratsam, auf der Inhaltsebene zu bleiben und zu sagen: "Ich habe bemerkt, dass du zu den letzten drei Terminen mehr als fünf Minuten zu spät gekommen bist. Woran liegt das denn?“ anstatt unsere*n Gesprächspartner*in mit wertenden Vorwürfen zu konfrontieren.

 

Hinweis: Wir alle haben immer eine Interpretation von dem, was passiert ist, im Kopf. Aber jeder Mensch interpretiert und bewertet Dinge und Situationen anders. Sprechen wir den Konflikt direkt mit unserer Interpretation an („Du bist unzuverlässig!“) wird unser Gegenüber immer nur versuchen, sich zu verteidigen und zu rechtfertigen, anstatt den Konflikt aufzulösen.

 

Wenn wir mit anderen so reden, dass wir lediglich beschreiben, was messbar (also auf Inhaltsebene) passiert ist, nimmt das von ganz allein das negative Gefühl und die Wertung aus der Sache. Auf dieser Grundlage wirst du schnell merken, wie einfach es sein kann, Konflikte respektvoll und ohne großen Ärger anzusprechen. Nun könnt ihr eine klare Vereinbarung treffen, wie ihr in Zukunft mit dem Problem umgehen wollt und schwupps, habt ihr den Konflikt aufgelöst. Easy peasy lemon squeezy.

 

All diese Impulse habe ich von Arne Stoschek und Gergely Galamb gelernt, die gemeinsam das Leadership21 Programm entwickelt haben und damit Führungskräften helfen, mehr Leichtigkeit in ihren Führungsalltag und ihr Team zu bringen. Du bist herzlich eingeladen, den Artikel zu teilen. Viel Erfolg beim Auflösen deines Konfliktes!

 

Schwierige Gespräche oder Konfliktgespräche kommen im Führungsalltag häufig vor. In unseren CHALLENGE-Live-Sessions gehen wir mit dir gemeinsam deine konkreten Fragestellungen durch.

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