#051 Ziele und Ausrichtung

In dieser Episode geht es um Ziele und Ausrichtung im Leben. Arne und Gergely sprechen unter anderem darüber, dass sich einige Menschen wie Mitfahrer in ihrem eigenen Leben fühlen. Kennst du das vielleicht? Wenn du wissen willst, wie du das Steuerrad deines Lebens wieder in die Hand nimmst, hör in die 51. Folge des Leadership21-Podcasts.

Das Transkript für diese Folge

Arne
In der heutigen Podcastfolge geht es um deine Ziele und deine Ausrichtung.
Diesen Podcast kannst du für dich nutzen, wenn du immer wieder feststellst: EIGENTLICH wolltest du jetzt oder zum einem bestimm Zeitpunkt irgendwie was anderes haben oder auch was anderes erreicht haben.
Und du fühlst dich mehr als Mitfahrer in deinem Auto auf der Rücksitzbank, wobei das Auto IRGENDWO hinfährt. Und nicht als Fahrer, so, dass du das Steuer in der Hand hast.

Gergely
Ich habe vor einiger Zeit ein Zitat gelesen: “Wer nicht weiß, was er will, bekommt das, was übrig bleibt.”
Und das heißt nicht, dass du nicht auch mal was bekommst, was dir gefällt, selbst wenn du dich VORHER gar nicht darauf ausgerichtet hast.Und es heißt nicht einmal, dass du mit Zielen, die du erreichst, definitiv glücklicher bist.
Es heißt nur: Wenn du weißt, was du willst, und dich daran ausrichtest, also deinen Verstand danach ausrichtest, dann hast du danach häufiger das, was du vorher wolltest. Nicht mehr. Und nicht weniger.

Arne
Wir vergleichen das auch gerne mit dem Navigationssystem in deinem Auto: dein Navigationssystem kannst du nutzen, um dorthin zu kommen, wo du hin willst.
Und das Navigationssystem steht hierbei stellvertretend für deinen Verstand. Oder zumindest für einen Teil davon.
Dein Navigationssystem weiß immer, wo du gerade bist.
Dein Verstand weiß ebenfalls, welche Menschen dir nahe stehen, welche Berufs- oder Unternehmensergebnisse du hast, welche Hobbies du hast und wie viel Zeit du mit ihnen verbringst, welches Auto du fährst oder wie viele Stunden du im Job verbringst.

Gergely
Jetzt kannst du dein Navigationssystem einfach im Hintergrund laufen lassen und du fährst mit dem Auto einfach los. Du fährst ein Stück Landstraße, dann Autobahn, dann kommst du an einem schönen See vorbei, dann fällt dir auf, auf der Straße auf der du bist, da warst du schon. Und du fährst weiter, wo das Auto dich auch hinbringt.

Arne
Irgendwann bleibst du stehen, steigst aus dem Auto aus, schaust dich um.
Vielleicht gefällt es dir da. Vielleicht auch nicht. Und du steigst wieder ein ins Auto und fährst einfach weiter. Die meisten Menschen verbringen ihr Leben genau so. Im Autopiloten. Sie fahren einfach vor sich hin.

Gergely
Ich kenne das auch von mir: in meinem vorletzten Job bei Bosch habe ich 6 Jahre am gleichen Standort gearbeitet. Und ich bin meistens mit der Bahn in die Arbeit gefahren. Immer der gleiche Bürgersteig, die gleiche Ampel, die gleichen Häuser. Und irgendwann nach Jahren ist mir aufgefallen, dass ich jeden Tag an einer RIESEN großen Mineralwasser Werbung direkt vorbei gegangen bin, die ich noch NIE bewusst wahrgenommen hatte. Und genau so hatte ich auch meinen Arbeitsalltag gelebt. Es ging immer vor sich hin. Mal hab ich Sachen gut gefunden, mal nicht so gut
Aber es hat sich eher angefühlt wie ein Film, der vorbei läuft. Und nicht wie MEIN Leben, das ich mir selbst gestalte.
Als ich das realisiert hatte, habe ich mir vorgenommen, mein Leben wieder viel mehr selber zu gestalten. Und dafür war es für mich erst einmal wichtig, aus dem Autopiloten rauszukommen, und mir zu ERLAUBEN, zu überlegen, wo WILL ich denn eigentlich hin? Ohne den festen ANSPRUCH, es müsse ab jetzt alles GENAU SO sein. Sondern eher als Ausrichtung. Wie stelle ich mir mein Leben vor?

Arne
Also es geht darum, sich zu erlauben, ein Ziel in das eigene Navigationssystem einzugeben.
Einige Menschen formulieren am Anfang des Jahres für das jeweilige Jahr Ziele
Andere setzen sich Ziele an ihrem Geburtstag für 12 Monate
Andere formulieren Ziele, wenn sie einen neuen Job antreten.
Und genau das möchten wir mit dir jetzt gemeinsam machen.
Daher bitten wir dich, hol dir einen Block und einen Stift oder mach eine neue Word Datei oder OneNote auf und wir stellen dir einige Fragen und du kannst dir währenddessen überlegen und aufschreiben, welche Gedanken und welches Ziel du zu dem jeweiligen Punkt hast.
Falls du gerade unterwegs bist, kannst du den Podcast hier auch anhalten und sobald du in Ruhe Punkte aufschreiben kannst, fortsetzen.

Gergely
Die Fragen beziehen sich auf die nächsten 12 Monate
So, los gehts
1. Frage: Mit welchen Menschen willst du MEHR Zeit verbringen? Weil sie dein Leben in irgendeiner Form bereichern.
Schreib dir die Namen der Personen auf.
Vielleicht findest du die Person witzig, und möchtest deswegen mehr Zeit mit ihr verbringen. Oder du kannst viel von ihr lernen.
Oder ihr könnt gemeinsam einer Beschäftigung nachgehen, die ihr beide gerne macht?
Sobald du die Namen aufgeschrieben hast, schreibe hinter die Zahl, wie viel Stunden die Woche du mehr Zeit mit der Person verbringen willst.
Also z.B. Jörg und dahinter +2 Stunden.
Und achte darauf, eine Woche hat nur 168 Stunden, also bleibe in Summe bei einer realistischen Zahl.

Arne
Und jetzt schreibe den Monat dahinter, ab dem du mit der Person die genannte Anzahl an Stunden mehr verbringen willst.
Also konkret: Jörg, +2 Stunden, ab Juli 2023 (kann auch übersetzt heißen: ich gehe 1x pro Woche mit Jörg Tennis spielen)
kläre gern mit jörg, ob er auch die Zeit mit dir verbringen möchte.
Wenn du noch etwas Zeit brauchst, pausiere einfach den Podcast.

Gergely
So 2. Frage: Mit welchen Menschen willst du WENIGER Zeit verbringen? Weil dein Energielevel eher sinkt, wenn du Zeit mit ihnen verbringst.
Gibt es Menschen, bei denen du dich VERPFLICHTET fühlst, mit ihnen Zeit zu verbringen? Du es EIGENTLICH gar nicht willst, du machst es aber trotzdem?
Wenn dem so ist, kann es gut sein, dass deine Stimmung und deine Einstellung der Person gegenüber während eures Treffens nicht SOOO positiv sein wird.
Und das ist für euch beide schade.
Zu welchen Menschen willst du weniger Kontakt? Insgesamt oder für einen bestimmten Zeitraum, weil zB ein Projekt gerade mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Erlaubst du dir, den Kontakt herunterzufahren?
Vielleicht ist ein Herunterfahren des Kontaktes überhaupt erst die Möglichkeit, um irgendwann später wieder ohne Zwang, ohne Vorwurf sondern in Wertschätzung zu begegnen?
Notiere die Namen der Personen.

Arne
Und jetzt schreibe eine Prozentzahl, wie viel weniger Zeit du mit der Person verbringen möchtest hinter den Namen.
Also z.B. -75%, d.h., dass du ein Viertel der Zeit, die du im letzten Jahr mit der Person verbracht hast, in den nächsten 12 Monaten mit ihr verbringen willst.
Und beobachte deine Gedanken. -75% - darfst du das? Also erlaubst DU dir das?
Erlaubst du dir, dass du gar keine Zeit mehr mit Personen verbringst, mit denen du keine Zeit verbringen willst?
Oder denkst du dir “Das macht man doch nicht, das kann ich doch nicht bringen?”
Erlaubst du dir, deine Beziehungen so zu strukturieren, dass du die Lebensqualität für dich UND für die Personen, mit denen du Zeit verbringen WIlLST, maximierst?

Gergely
Und jetzt notiere hinter der Prozentzahl wiederum den Monat, ab dem du eure gemeinsame Zeit du reduziert haben willst.
Und nur weil du jetzt gerade mit der Person weniger Zeit verbringen willst, heißt das nicht, dass ihr früher nicht eine tolle Zeit miteinander verbracht hättet. Und es heißt auch nicht, dass du die Person nicht achtest. Es heißt nur, dass du deine 168h die Woche ab einem bestimmten Datum umverteilen möchtest. Nicht mehr und nicht weniger.

Arne
Die nächste Frage ist: wie viel Umsatz möchtest du ab wann erwirtschaften?
Oder wenn du angestellt bist: wie viel Einkommen möchtest du ab wann haben? Brutto oder Netto?
Schreibe eine Zahl und dahinter Umsatz / Einkommen / brutto / netto dahinter. Und ein Datum, ab wann.
Hältst du das für möglich? Und die Frage ist nicht, halten ANDERE das für möglich. Es geht um dich.
Wenn die Zahl deutlich höher ist, als das, was du jetzt hast: hast du eine konkrete Idee, wie du den Sprung realisieren kannst?

Gergely
Falls ja, super. Erlaube dir groß zu denken.
Falls nein: baust du dir mit der sehr hohen Zahl vielleicht schon die Rechtfertigung für die Zukunft von “naja die Zahl war ja auch viel zu hoch, kein Wunder, dass ich das nicht erreicht habe”
Wenn dem so ist, überleg dir eine Zahl, die in DEINEM Bewusstsein möglich ist.
Und egal, ob du dieses Ziel erreichst: das Erreichen oder Nicht-Erreichen sagt NICHTS über dich aus. Also über dich als Person. Nur darüber, ob du die Bedingungen dafür erfüllt hast, oder nicht.

Arne
Die 4. Frage ist: Welche Aufgaben in deinem Job möchtest du mehr machen?
Wie würde das konkret aussehen?
Machst du das schon und möchtest den Anteil hochfahren?
Oder wäre das eine komplett neue Tätigkeit oder ein neues Projekt?
Was hat dein Unternehmen davon, wenn du das mehr tust?
Was hat dein Chef davon, wenn du einen hast?

Gergely
Mit wem müsstest du sprechen und was müsstest du mit der Person besprechen, so, dass du diese Aufgabe mehr in deinen Alltag integrieren kannst?
Schreibe auch die Person oder Personen auf deinen Block.
Wann sprichst du mit der Person? Erlaube dir, ein Datum festzulegen, bis zu dem du mit der Person gesprochen haben wirst.

Arne
Die 5. Frage ist, welche Aufgaben möchtest du WENIGER machen?
Ist das machbar? Also ist das SO machbar, dass es für dich UND dein Unternehmen funktioniert?
Wenn ja, wie würde eine Übergangsphase aussehen?
Wenn nein: gibt es 3 Möglichkeiten: Love it, Change it, leave it.
Für was entscheidest du dich?
Unsere Empfehlung: Fang erstmal mit Love it und change it an.

Gergely
Die 6. Frage ist: was möchtest du Neues lernen?
Diese Frage hat mir mal jemand gestellt, als ich nicht wusste, was ich als nächsten Job machen soll. Denn manchmal ist es leichter, die Frage zu beantworten “Beim Lernen von WAS hast du eine Freude, oder beim Lernen von was bist du im Flow?” als konkret zu sagen: genau diese oder jene Aufgabe oder Job möchte ich in Zukunft machen.
Beim Lernen von was hattest du Freude? Beim Lernen von welchen Themen warst du motiviert?
Wo wolltest du dein Wissen oder deine Fähigkeiten weiterentwickeln?
Und was heißt das für dein Lernen in den nächsten 12 Monaten?

Arne
Vielleicht ist es bei dir eine Sprache oder eine fachliche Fähigkeit in deinem beruflichen Umfeld.
Oder eine Art im Umgang mit anderen Menschen. Gibt es eine Qualifikation oder eine Bescheinigung, auf die du dich ausrichtest?
Beschreibe so konkret wie möglich das, was du bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelernt haben willst und lege auch hier ein Datum fest.

Gergely
Falls dir noch weitere Themen einfallen, die du gerne als Ziel formulieren möchtest, dann mach das gerne. Je konkreter du dein Navi-Ziel vor Augen hast, umso leichter kannst du in die entsprechende Richtung fahren. Und umso schneller fällt dir auf, wenn du nicht mehr dorthin ausgerichtet bist. Und dann kannst du entweder dich neu ausrichten. Oder dein Ziel umformulieren.

Arne
Wir wünschen dir viel Freude, Leichtigkeit und Erfolg beim Formulieren von und Ausrichten an deinen Zielen. Und freuen uns auf das nächste Mal mit dir.

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