Arne
In der heutigen Folge geht es um deine Zeit im Job vor dem Urlaub. Wie nimmst du diese Zeit wahr, also wie sie für dich ist. Und wie du möchtest, dass sie für dich ist.
Bald beginnt die Urlaubszeit. Und jedes Team aber auch jede einzelne Person gestaltet sich diese Zeit anders.In einigen Teams ist viel Stress, man will ja das Jahresergebnis möglichst gut ausfallen lassen
Außerdem wollen einige, die Themen, die sie die Monate vorher nicht fertig bearbeitet haben, fertig abschließen.
Gergely
Und dann gibt es auch Teams, die Anfang Dezember in einen Jahresausklangsmodus umschalten. Die keine neuen Aufträge für das aktuelle Jahr annehmen
Die in den Jahres-End Wochen eine gemeinsame Weihnachtsfeier haben
Einige fahren dann ihre eigene Produktivität runter. Und andere machen ruhig und fokussiert ihre Themen fertig. Und starten dann in die Weihnachtsfeiertage.
Arne
Wie ist es bei dir? Setzt du dich unter Druck, dass Dinge fertig werden? Bist du eher gestresst und angespannt?
Oder arbeitest du weiterhin fokussiert, schaltest jedoch nach und nach in einen entspannten, achtsamen, vielleicht besinnlichen Modus um.
Und das heißt jetzt nicht, du müsstest etwas ändern. Es geht lediglich darum, dass du dir gewahr dessen wirst, was du tust, wie du dich steuerst, und in welcher inneren Haltung du dein Leben in dieser Zeit führst. Also es geht darum, NICHT im Autopiloten unterwegs zu sein, sondern bewusst dein Leben zu gestalten.
Gergely
Es kann sein, dass du jetzt am Ende des Jahres tatsächlich wichtige, dringende businessrelevante Entscheidungen treffen musst, damit ihr nachhaltig erfolgreich werdet oder auch bleibt. Dann kann es für dich wichtig sein, jetzt nochmal deutlich Energie zu investieren. Die Frage ist: ist das die Ausnahme, vor Jahresende oder auch jeweils VOR deinem Urlaub Vollgas zu geben, oder ist es bei dir die Regel, dass du dich in dieser Zeit auspowerst? Und wenn es bei dir die Regel ist, dann ist unsere Frage an dich: möchtest du das beibehalten, oder möchtest du das ändern?
Arne
Uns fragen immer wieder Unternehmer / Unternehmerinnen, Führungskräfte: “Wie kann ich diesen Jahresendstress ablegen?”
Und darauf gehen wir in diesem Podcast ein. Also wenn das bei dir so ist, dass du dich vor dem Urlaub oder vor Jahresende immer wieder stresst und dir Druck machst und du diese Zeit lieber mit mehr Leichtigkeit erleben möchtest, dann kannst du diesen Podcast für dich nutzen.
Gergely
Wir haben in dem Fall eine Frage an dich?
Wozu soll der Stress dienen? Was erhoffst du dir davon?
Nimm dir kurz Zeit, du kannst den Podcast an der Stelle auch pausieren, um deine Antwort auf die Frage zu finden.
Hast DU eine Antwort gefunden?
Einige erhoffen sich, sich mit dem Stress zu mehr Leistung motivieren zu können.
In dem Fall kann es sein, dass du kurzfristig tatsächlich leistungsfähiger bist. Dass du länger arbeitest. Dass du erholungspausen streichst. Manche überspringen auch das Mittagessen. Aber funktioniert das LANGFRISTIG für dich?
Willst du dein Leben so leben?
Arne
Hast du und dein Unternehmen mehr davon, wenn du dich immer wieder auspowern und danach mit leerem Energielevel da stehst?
Oder willst du in deinem Team FÜR dein Team, FÜR dein Unternehmen und FÜR dich eine andere Arbeits-Cultur etablieren.
Einige sagen, sie wollen einfach 100% geben. Wenn du aber abends oder am Anfang des Urlaubs erstmal völlig platt und energielos bist, hast du nicht 100% gegeben. sondern vielleicht 120%.
Und die Frage ist, willst du das?
Gergely
Der zweite Punkt: einige denken sich sowas wie “Urlaub muss verdient werden”.
Also man muss viel arbeiten. Und nur dann wenn man ausgepowert ist, darf man sich erlauben, in Urlaub zu gehen.
Woher kommt dieser Gedanke?
Wieso MUSS man sich denn Urlaub VERDIENEN?
Da steckt ja sowas dahinter wie: damit es gut sein darf, muss es vorher schlecht sein.
Und damit es richtig gut sein darf, muss es vorher richtig schlecht sein. Also powern sich einige vor dem Urlaub auch mit richtig viel Druck, Stress, Hektik, Aktionismus aus. In der Hoffnung, dass es dann RICHTIG gut wird.
Arne
Dieses RICHTIG gut setzt aber gar nicht ein, weil sie dann SOO fertig sind, dass die ersten Urlaubstage sich noch um die nicht fertig gemachten Dinge im Job drehen.
Dann brauchen einige noch ein paar Tage Stress-Erholung.
Na und dann geht die Arbeitszeit nach dem Urlaub auch bald wieder los. Also war die Urlaubszeit oder wesentliche Teile davon überhaupt erst die Möglichkeit, um nach dem VOR-UrLAUBS Stress wieder auf ein neutrales Level zu kommen. Aber RICHTIG gut wurde es nicht, zumindest nicht lange.
Gergely
Die dritte Möglichkeit, warum sich Menschen vor dem eigenen Urlaub auspoweren ist: sie wollen beweisen, dass sie unabkömmlich sind.
Ist das bei dir so?
Mal angenommen du hast in deinem Team bescheid gegeben, dass sie dich bei wichtigen Dingen in deinem Urlaub kontaktieren können.
Und dann ruft dich jemand aus dem Büro an: vielleicht ärgerst du dich im ersten Moment darüber.
Und im zweiten Moment? Was denkst du dir da? Wie denkst du darüber? Denkst du dir eher “Cool, dass ich das weiß und kann” und fühlst dich gebraucht? Oder denkst du dir “Wie kriege ich es beim nächsten mal hin, dass mein Team dieses Thema sebständig lösen kann?”
Arne
Empowerst du dein Team ALLES (also wirklich ALLES) alleine zu lösen? Oder ist es dir wichtig, dass bestimmte Dinge nur DU lösen kannst?
Wie wäre es für dich, wenn du aus einem richtig langen Urlaub, sagen wir 4 Wochen, zurückkommst und dein Team sagt: schön, dass du wieder da bist. Und es hat alles zu 100% funktioniert. Es gibt keine offenen Themen. Alle Emails sind abgearbeitet. Komm erstmal in Ruhe an.”
Gergely
Denkst du dann “genau das wollte ich erreichen”. Oder denkst du dir: “Was, das kann doch nicht sein? Wieso brauchen die mein Wissen nicht?”
Wenn du dir das zweite denkst: dann geht es dir darum GEBRAUCHT zu werden. Und NICHT darum, dass das Unternehmen gut läuft.
Und das steht dir im Weg. Sowohl für Freude, Leichtigkeit und Begeisterung. Als auch für unternehmerische Ergebnisse.
Arne
Diese drei Punkte, also erstens mehr kurzfristige Leistung, zweitens der Gedanke von “es muss anstrengend sein, damit es dann gut sein darf”, und drittens der Beweis der eigenen Unabkömmlichkeit und somit des eigenen beruflichen Wertes für das Unternehmen sind alles Möglichkeiten.
Gergely
Es kann auch andere Gedanken, Punkte und Intentionen geben, die Einfluss auf deine Vor-Urlaubs Zeit haben.
Wie du vielleicht hörst, habe ich eine verstopfte Nase.
Und ich habe mir Gedanken gemacht, Aus welchem Gedanken oder aus welcher (vielleicht auch unbewussten Intention) ich mir das jetzt erschaffen habe.
Ich hatte mir vor einigen Jahren vorgenommen, dass ich die Vorweihnachtszeit mit meiner Familie bewusst besinnlich genieße.
Die letzten Jahre ist mir das jeweils gut gelungen. Dieses Jahr habe ich mir für Oktober, November und Dezember jedoch einfach zu viel vorgenommen.
Und die Erkältung, die ich die letzten 3 Tage gehabt habe, habe ich mir irgendwie eingeladen, um jetzt in der Vorweihnachtszeit daheim zu bleiben. Mehr Fokus auf unsere Familie zu legen. Und mein Adrenalinlevel im Bett und auf der Couch runterzufahren.
Mein Körper macht mich darauf aufmerksam,
Um wieder das zu erreichen, was ich ursprünglich wollte.
Arne
Wir laden dich dazu ein, dich in dieser Vor-Urlaubs Zeit zu beobachten. In welcher Qualität nimmst du diese Zeit wahr? Wie geht es dir dabei körperlich? Wie geht es dir dabei seelisch? Fühlst du dich angespannt und leicht reizbar? Fühlst du dich entspannt, in dir ruhend?
Nimm das alles einfach mal wahr. Und du kannst dir überlegen ob du das genau SO willst. Oder ob du etwas anders willst. Denn du, und zwar NUR du kannst deine Einstellung, deine Ausrichtung, deine Wahrnehmung steuern. Du bist verantwortlich, also es liegt in deiner Hand, wie du welche Zeit in deinem Leben steuerst und erlebst.
Gergely
Also Stresst du dich?
Oder: Denkst du dir “jetzt ist es eh schon egal”, und fährst deine Produktivität runter - so wie es bei einigen in der Schule im Dezember war. Dann haben einige Lehrer fast nur noch Filme in der eigenen Unterrichtsstunde gehalten.
Arne
Oder beibst du in Leichtigkeit produktiv. Und gehst dann entspannt in den Urlaub.
Wir wünschen dir auf jeden Fall viel Achtsamkeit in dieser Zeit und freuen uns auf das nächste Mal mit dir.
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