#034 Umgang mit “Druck” (3/3)

In dieser dritten Folge der Reihe ‚Druck im Job‘ geht es konkret darum, wie du mit Druck und Stress umgehen kannst. Gergely und Arne erklären, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, warum man gestresst ist und welche Bedürfnisse man hat. Es gibt schließlich viele verschiedene Motivationsfaktoren. Stress oder Druck ist nicht die einzige Möglichkeit, erfolgreich und produktiv zu sein. Mehr dazu gibt es in dieser Episode des Leadership21-Podcasts.

Das Transkript für diese Folge

Arne
Herzlich willkommen zum Leadership-21 Podcast, Hi!

Gergely
Hi, Arne.

Arne
Dies ist der dritte Teil der Podcast-Reihe 'Druck im Job' und wenn du die ersten zwei Folgen noch nicht gehört hast, dann stoppe hier am besten und hör dir erstmal die anderen Folgen an, weil diese Folge hier baut genau auf die erwähnten Punkte aus den beiden ersten Folgen auf.

Gergely
So und wenn du Stress und Druck mit fleißig sein verknüpft hast und das ist genau der Punkt, den wir vorhin in der letzten Podcast-Folge genannt haben, dann ist die Frage an dich: Wo hast du das geschlussfolgert?

Und bei mir war es so: Ich hatte tatsächlich diese Verknüpfung. Bei mir war es so: Ich hatte mal ein Praktikum in der Fertigung gemacht und als ich dort gerade keine Aufgabe hatte, bin ich zu meiner Chefin und hab gemeint: 'Hast du irgendeine Aufgabe, kann ich irgendwo unterstützen?' Und sie hat gesagt: 'Nein, gerade nicht.' Und das gleiche habe ich bei meinen Kollegen gemacht und die haben ebenfalls gesagt: 'Ne, das ist nichts zu tun.'

Und dann habe ich mich in der Fertigungshalle auf einen Stuhl gesetzt und habe den anderen zugeschaut und darauf gewartet: Wann kann ich wieder etwas machen? Und dann kam mein Chef auf mich zu und sagte: 'Hey, was machst du da?' Und ich sagte: 'Ja, ich habe ja gerade nichts zu tun, bin ja vor 10 Minuten auf dich zu und hab gefragt, ob ich was machen kann. Kann ich denn jetzt was machen?' Dann sagt er: 'Ne, aber du darfst doch nicht so rumsitzen, dann denken ja alle, dass du und auch wir alle irgendwie faul wären und nichts zu tun hätten. Also wenn du gerade nichts zu tun hast, dann tu entweder so, als hättest du was zu tun oder geh irgendwo hin, wo dich keiner sehen kann.'

So und dann hab ich das für die Zukunft auch so für mich übernommen, dass ich so tun muss, als hätte ich Stress. Und das habe ich auch in meinem Denksystem übernommen also das war quasi wie so ein Default-Programm, das bei mir dauerhaft mitgelaufen ist, stressig oder gestresst zu tun und unabhängig davon, ob ich tatsächlich viel zu tun hab oder nicht viel zu tun hab.

Dieses gestresst sein war für mich das Grundprogramm, bis ich mich irgendwann mal gefragt hab – und das kannst du dich auch fragen: Stimmt das überhaupt? Also sind Menschen faul, die fragen 'kann ich dich unterstützen' oder die, wenn sie gerade nichts zu tun haben, sich auch mal hinsetzen und eine Pause machen und nach der Pause vielleicht auch wieder super fit für die nächste Aufgabe sind?

Ich kenne viele Menschen, die super produktiv sind und in meiner Bewertung vielleicht sogar echt wenig arbeiten.
Also es geht letztendlich nicht um den Fleiß, beziehungsweise um das so tun als ob, sondern es geht vielmehr um die tatsächlich messbare Produktivität. Und für Produktivität musst du nicht viel tun oder nicht gestresst tun oder so tun, als ob du gestresst wärst.
Dafür ist es manchmal sogar sinnvoll, wenn du langsam tust oder wenn du Pausen einbaust und dann fokussiert bist und dann auch das Wesentliche tust, was in der Situation am zielführendsten ist.

Arne
Und der zweite Punkt, den wir in der letzten Folge erwähnt haben, ist wenn du dir zum Beispiel eine Strategie erschaffen hast, wo du dir Stress erschaffst bei der Arbeit als Schutz vor weiterer Arbeit. Es gibt Menschen, die wirken immer ganz doll gestresst und nutzen das eben, um andere Aufgaben nicht annehmen zu müssen. Und dann könntest du dich mal fragen, wenn das bei dir vielleicht auch so ist: Trau ich mich vielleicht nicht zu sagen 'sorry, ich kann dir nicht helfen, ansonsten werde ich mit meiner Aufgabe nicht fertig'? Ja und dann geht es eher darum, dir bewusst zu machen, dass das Problem halt weniger der Stress bei der Arbeit ist, sondern dass es dir vielleicht schwer fällt, dich abzugrenzen oder dass du dich nicht so gerne abgrenzt. Und du kannst viel mehr Leichtigkeit in deinen Job bringen, wenn du dir darüber mal Klarheit verschaffst.
Und viel mehr Klarheit bei der Benennung deiner Bedürfnisse und Standpunkte ausübst. Und wenn das ein Thema für dich ist, dann hör doch mal gerne unseren nächsten Podcast an, der auf diesen hier folgt.

Gergely
So und der erste Punkt, den wir genannt hatten, war in der letzten Folge: Wenn ich mir genügend Druck mache, dann leiste ich mehr und jetzt mal zusammengefasst: Es gibt unterschiedliche Motivationsfaktoren, mit denen wir uns selber dazu bringen, etwas zu machen. Und Druck und Stress ist eine Möglichkeit und einige denken, das ist die einzige Möglichkeit. Das stimmt aber nicht.

Es gibt auch eine andere Möglichkeit – und zwar ist diese:
Weil ich es will, weil ich da Lust drauf hab, weil ich damit etwas erreichen kann, wo ich wirklich Bock darauf hab und das ist bei Kindern zum Beispiel so – zumindest bis sie zur Schule gehen.

Und da ist es nämlich so, dass sie das ohne Druck und Stress machen. Also kein Kind sagt 'oh, jetzt muss ich wieder Laufrad fahren' oder kein Kind sagt 'oh nö, heute wieder Treppenlaufen lernen und da hab ich überhaupt keinen Bock drauf'. Ganz im Gegenteil: Kinder lernen das unglaublich gerne, weil sie sehen, dass sie damit etwas erreichen können und machen können, worauf sie Lust haben, was andere Leute um sich herum können und was sie selber gerne lernen möchten. Dann bei Kindern wirkt eine ganz andere Motivation.
Und zwar ist es die eigene Intention, also das heißt: die eigene Absicht, das zu lernen oder das zu können oder das zu machen.

Und wir laden dich dazu ein: Fokussiere dich auf deine Intentionen. Was willst du konkret erreichen, was möchtest du mit der Aufgabe, die du gerade machst, konkret erreichen – mit dem Job oder mit der Entwicklung des Produktes, was du gerade machst? Und bis wann willst du das erreicht haben? Also das heißt ja auch, so einen Zeitplan in den Kopf mit einzupflanzen oder dich daran auszurichten? Und welche Ausrichtung, welche Vision steckt dahinter?
Sodass du jetzt ein spezifisches Zwischenziel erreichen möchtest oder was funktionales für die Erreichung deiner Ausrichtung und deiner Vision – und klar kann es mal sein, dass du auf bestimmte Sachen weniger Lust hast und setze das dann gerne in den größeren Kontext. Was ist die Vision dahinter? Woran richtet du dich aus, was möchtest du erreichen, was soll dein Produkt können, was möchtest du können, wo willst du hin?

Arne
Und dann brauchst du Druck und Stress immer weniger und kannst dich auf dein Ziel konzentrieren oder fokussieren. Und wenn du das länger nicht mehr gemacht hast, dann denk mal zurück: Wie war das denn, als du noch ein Kind warst? Oder beobachte deine eigenen Kinder. Auch die können für sowas eine total tolle Inspirationsquelle sein. Und wenn du jetzt gedacht hast nach den Folgen: Das ist eine interessante Perspektive, wie wir beide hier über das Thema Druck bei der Arbeit nachdenken. Das ist natürlich ein Teil unserer Leadership21-Führungsphilosophie. Und wenn du die als Führungskraft oder als Unternehmer für deine Arbeit nutzen möchtest, dann schau dir unsere Angebote an und du findest auch in den Show-Notes zu diesem Podcast immer einen Link, wo du einen Termin buchen kannst, um mal darüber zu sprechen, wie du das für dich und deine Firma nutzen kannst.

Und dann freu dich auf den nächsten Podcast mit uns, dann hören wir uns dann wieder, bis bald, ciao.

Gergely
Schön, dass du eingeschaltet hast. Danke euch, ciao!

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