#031 Für gute Stimmung: Teamevent?

In dieser Folge des Leadership21-Podcasts geht es um Team-Events und wie gut sie dazu geeignet sind, die Stimmung im Team zu verändern. Wie kannst du als Führungskraft mit Konflikten umgehen? Und welche Schritte sind erforderlich, um gemeinsam mit deinem Team nachhaltige Veränderungen zu erreichen? Mehr dazu erfährst du in dieser Episode von Arne und Gergely.

Das Transkript für diese Folge

Arne
Herzlich willkommen zum Leadership21-Podcast. Hallo, lieber Gergely.

Gergely
Hallo, Arne.

Arne
Heute sprechen wir über Team-Events und wie gut die eigentlich dafür geeignet sind, um die Stimmung im Team zu verändern.

Gergely
Also mal angenommen, du als Hörer und Führungskraft stellst fest, dass die Stimmung in deinem Team nicht so ist, wie du das gerne haben möchtest und möchtest das ändern. Also vielleicht habt ihr eine niedrige Motivation im Team oder einzelne sind nicht wirklich motiviert oder vielleicht haben sich einzelne Mitarbeiter von dir distanziert oder vielleicht denkst du auch, du gibst klare Arbeitsaufgaben oder Ziele vor, aber du bekommst als Arbeitsergebnis von deinen Mitarbeitern ganz was anderes als das, was du eigentlich haben wolltest.

Arne
Ich hab noch ein Beispiel: In meiner Führungsvergangenheit in meiner ersten Agentur war ich mit den Ergebnissen eines Teams unzufrieden, das ich auch operativ geführt hab, und ich habe mich darüber immer wieder genervt gezeigt und ein bisschen aufgeregt und einige Mitarbeiter sind dann auch auf Distanz gegangen oder aus dem Weg gegangen beziehungsweise waren eher so verschlossen unterwegs und so ein bisschen auf der Hut. Und die Stimmung im Team war einfach schlecht. Und meine Quintessenz daraus war: Also machen wir jetzt ein Event. Das habe ich dann noch vorgeschlagen, dass wir mal Bowling spielen gehen mit der Absicht – und die habe ich auch angesprochen, die nicht so gute Stimmung im Team zu verbessern. Und leider war das gar keine nachhaltige Änderung der Situation, sondern im Nachgang war das eigentlich alles wie vorher. Und das lag daran, dass ich überhaupt nicht bereit war, in diesen Konflikt zu gehen und meine Erwartungen klar zu kommunizieren. Ich bin davon ausgegangen, die müssen doch wissen was ich will oder was zu tun ist. Das war dann aber überhaupt nicht so.

Gergely
Und eine Alternative zum Bowlen gehen ist auch sowas wie gemeinsam grillen und dann gemeinsam Bier trinken gehen oder einige machen auch regelmäßig im Büro auf Firmen-Arbeitszeit ein gemeinsames Frühstück.

Und freitags von 9 bis 10:30 Uhr ist dann gemeinsame Frühstückszeit oder einige veranstalten dann einen Teambuilding-Workshop, also quasi einen begleiteten Teambuilding-Workshop. Und die Gemeinsamkeit zwischen all diesen Team-Events ist, dass die zwar häufig ganz nett sind, aber keine wirklich nachhaltige Veränderungen bewirken, also all das, was vorher im Team schon nicht so wirklich gut funktioniert hat, funktioniert Tage oder spätestens Wochen nach dem Team-Event wieder nicht. Und du kannst dir das so vorstellen, als hättest du mitten im Wohnzimmer einen Haufen Staub oder Müll und dann sagst du 'komm, jetzt legen wir mal einen Teppich drüber'.
Und es schaut zwar oberflächlich kurz nett aus, aber wenn du versuchst, dich auf den Teppich drauf zu stellen, entweder ist es dann wieder recht wackelig, oder es tritt das ganze Zeug, der ganze Staub und Sand, wieder seitlich raus. Also, um bei dieser Metapher zu bleiben: Du müsstest erstmal herausfinden: Wie ist der Staub da überhaupt hingekommen? Und wenn du weißt, wie der da hingekommen ist, dann müsstest du ihn gemeinsam mit deinem Team wegräumen. Und dafür sind vier Schritte erforderlich, um das konkret im Team umzusetzen.

Und zwar ist der erste Schritt: Du müsstest dich erst mal trauen, das Problem, was für dich nicht funktioniert, auf Augenhöhe anzusprechen. Augenhöhe heißt: ohne Vorwurf und ohne Ärger. Und Augenhöhe heißt auch, ganz klar zu sagen, was für dich erstmal in der Vergangenheit bisher nicht funktioniert hat. Zum Beispiel kannst du sowas sagen wie: 'Ich hatte dir letzte Woche die Aufgabe gegeben, die Monatsabrechnung für den Kunden bis gestern fertig zu stellen und das Dokument habe ich gestern von dir nicht erhalten oder mein Eindruck ist, dass du in den letzten Monaten die tolle Initiative, die du die letzten Jahre gezeigt hast, irgendwie runtergefahren hast. Und wie geht es dir oder wie schätzt du gerade deine Motivation heute im Vergleich zu letztem Jahr ein?'

Oder auch eine Möglichkeit: 'Ich habe den Eindruck, dass du und ich nicht wirklich an einem Strang ziehen und dass wir eher distanziert miteinander zusammenarbeiten, und ich möchte mit dir eine wirkliche Vertrauensbasis und eine gemeinsame Ausrichtung. Und für mich ist es wichtig, dass wir unsere Zusammenarbeitsstruktur so organisieren, dass sie sowohl für dich als auch für mich gut funktioniert.'

Und der zweite Schritt, den du machen kannst:
Wenn du das alles angesprochen hast, dann gemeinsam neugierig, offen, wertschätzend herausfinden, wo der Kern des eigentlichen Problems liegt.

Und dieser Schritt ist erstmal sehr individuell und dieser Schritt ist auch ein Kern von den Seminar-Angeboten, die wir anbieten. Also du kannst einmal in unserem 8-Wochen Online-Training herausfinden, wie du in unterschiedlichen Gesprächssituationen wie Konflikt-Gesprächen oder auch Entlassungsgesprächen oder Feedback-Gesprächen solche Themen lösen kannst und wie du das üben kannst. Dafür bieten wir ein 2-tägiges Vor-Ort-Seminar an und das grundsätzliche Vorgehen oder auch die grundsätzliche Haltung hierbei ist, erstmal offen zu fragen – also offen, sodass der andere alles sagen darf –, ohne Vorwurf zu fragen – denn wenn du anfängst, mit einem Vorwurf oder mit einem Ärger reinzugehen, dann macht der andere zu und blockt ab und sagt gar nichts mehr oder fängt auch an, in den Vorwurf zu gehen.
Und wenn es darum geht, herauszufinden, wo der Kern des Problems liegt, der andere den Mut hat, dir etwas Kritisches über dich zu sagen, dann ist es wichtig, dass du das erstmal annimmst und dich dafür bedankst, dass dir der andere das sagt – und zwar, dass du dich für den Mut des anderen bedankst.
Und das heißt erstmal nicht, dass du das ändern musst. Das heißt erstmal, dass ihr den Kern des Problems auf den Tisch legt.

Und der dritte Schritt ist, deine Erwartungen zu nennen und auch die Erwartungen deines Gegenübers anzuhören. Und dann auch die Wünsche und Erwartungen vom anderen offen anhören mit einem Mindset von: auf der Suche sein, wo ist die gemeinsame Schnittmenge, wo ist das, was ihr euch beide erhofft oder beide erwartet und dann auch gleichzeitig zu identifizieren? Wo gibt es Unterschiede? Und da wo ihr unterschiedliche Sichtweisen habt, darüber in Verhandlungen zu gehen. Und für diese Verhandlungen müsstest du dir überlegen: Wo bist du verhandlungsbereit? Und genau das gleiche auch für dein Gegenüber. Und diese meisten Randbedingungen sind verhandelbar. Da geht es darum, herauszufinden: Was ist das, was für beide Seiten optimal funktioniert? Und sobald ihr das habt, dann kommt ihr zu dem vierten Schritt. Und der vierte Schritt ist, gemeinsam eine feste Vereinbarung zu treffen.

Also Vereinbarungen heißt: Wer macht was, ab wann oder wer macht was konkret anders in der Zukunft?

Also wenn ihr nochmal in die gleiche Situation kommt, welche Erwartungen hast du da denn? Wie verhält dein Mitarbeiter oder deine Mitarbeiterin sich und wie verhältst du dich? In der Zusammenarbeit selber?

Arne
Und einige von diesen vier Punkten fallen vielleicht schwerer und das macht nichts, das ist okay. Je mehr du Punkte, die für dich nicht funktionieren, ansprichst und löst, umso mehr Motivation und Frieden habt ihr im Team. Und umso leichter klärt ihr in Zukunft diese Punkte und umso schneller geht das auch in Zukunft.

Also die Punkte, die vereinzelt nicht funktionieren – und das das ist so ne Übung: Je häufiger ihr das macht, desto leichter wird das und das geht dann immer so weiter. Und wenn du Konflikte wertschätzend angesprochen hast, erkenne dich dafür auch mal an.

Auch wenn das erstmal nicht alles perfekt war: Du hattest halt den Mut und die Ausrichtung und das ist erstmal anerkennenswert.

Und nochmal zusammengefasst: Wenn du merkst, in deinem Team ist die Stimmung nicht gut, dann ist das Teamevent vielleicht nicht die erste Idee, sondern dann geh in den Dialog und und versuche wirklich, den Konflikt zu benennen und rauszufinden. Und diese vier Schritte sind, erstmal auf Augenhöhe das Problem ansprechen ohne Vorwurf, ohne Ärger, Klarheit. Schritt 2: Wenn du angesprochen hast, gemeinsam, neugierig und offen wertschätzend herausfinden, wo ist der Kern des Problems? Schritt 3: Erwartungen nennen und die Erwartungen des Gegenüber anhören. Und Schritt 4: Mit deinem Gegenüber eine Vereinbarung treffen – also was ist die Konsequenz und die Handlungen daraus? Und stimmt der andere auch zu?

Und wenn du die Motivation und die Stimmung in deinem Team nachhaltig beeinflussen willst und möchtest dazu die Leadership21-Philosophie nutzen, dann laden wir dich ein: Schau dir unsere Angebote an. Wir bieten das sowohl in unserem 8-Wochen-Training als auch im Seminar an und du findest in den Show-Notes einen Link, da kannst du dir einen Telefon-Termin, ein Erstgespräch buchen und sprich einfach mit uns darüber und informiere dich, wie du das für dich und dein Unternehmen nutzen kannst. In diesem Sinne wünschen wir gutes Gelingen, die Stimmung in deinem Team zu verbessern und zu verändern. Wir hören uns im nächsten Podcast wieder, bis dann, ciao!

Gergely
Viel Spaß und viel Erfolg, ciao!

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