#026 Wie erfolgreiche FK Konflikte lösen - OMR Tag1

In dieser Podcast-Folge geht es um das Thema Konfliktlösung in Teams und wie erfolgreiche Führungskräfte damit umgehen. Was ist ein Konflikt überhaupt? Und wozu können Konflikte gut sein? Konflikte können nicht vermieden werden. Vielmehr geht es darum, Konflikte zu lösen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu ermöglichen. Wie das geht, erzählen Arne und Gergely in dieser Episode.

Das Transkript für diese Folge

Arne
Herzlich willkommen zum Leadership21-Podcast. Guten Morgen, Gergely.

Gergely
Guten Morgen, Arne.

Arne
Heute nutzen wir die Aufnahme, um euch von unserer ersten Masterclass zu erzählen und das Thema mit euch zu teilen, wie erfolgreiche Führungskräfte Konflikte lösen. In der Masterclass hatten wir 90 Minuten Zeit. Ihr bekommt natürlich jetzt nur die Kurz-Version. Für uns ging es erstmal darum, den Teilnehmenden ein Bewusstsein zu schaffen: Was sind eigentlich Konflikte?
Und Konflikte sind in unserer Definition unerfüllte Erwartungen. Also wenn ich etwas von jemandem erwarte oder Erwartungen an den Tag habe. Ich setze mich ins Auto und das fährt nicht los, oder mein Bus kommt zu spät, dann habe ich unerfüllte Erwartungen und in der Zusammenarbeit mit Menschen oder generell im Zusammensein mit Menschen habe ich auch ganz oft Erwartungen. Und die sind mal erfüllt und mal nicht immer. Wenn sie nicht erfüllt sind, habe ich einen Konflikt.

Und wie ist es eigentlich in den Teams? Also wenn wir als Team zusammenarbeiten, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne im Team eine unerfüllte Erwartung, also einen Konflikt haben, ziemlich hoch.

Gergely
Und es gibt da ein schönes Modell von Bruce Wayne Tuckman. Er war der erste, der untersucht hat, wie Teams eigentlich entstehen und er hat vier Phasen dazu benannt, wo dann die zweite Phase die Konfliktphase ist. Und in seinem Modell ist die zweite Phase, die Storming-Phase und wir haben uns bewusst dagegen entschieden, die zweite Phase Storming-Phase zu nennen, weil Storming mit so viel Stress oder mit Drama und Gegeneinander und 'um Gottes Willen, gleich geht das Schiff unter' verbunden ist. Und gleichzeitig Konflikte zu haben beziehungsweise Konflikte aufzulösen kann absolut auf Augenhöhe und in einem spielerischen oder in einem positiven gemeinsamen Zusammensein erfolgen, wo Menschen sich darüber im Klaren werden 'ach, stimmt, guck mal, da hatten wir jetzt einen Konflikt und du lass uns das doch beim nächsten Mal anders machen' oder 'ich habe eigentlich gedacht, du bringst mir einen Kaffee mit, hast mir keinen mitgebracht, du, wie machen wir das? Könntest du mir beim nächsten Mal jedes Mal ein Cappuccino mitbringen, wenn du zur Kaffeemaschine gehst?' 'Ja klar, kann ich gerne machen' – zack, schon Konflikt gelöst. Und auch bei Sachen, die größer sind, ist es wirklich einfach, wenn du dem anderen auf Augenhöhe begegnest.

Arne
Ja, und viele Teams oder viele Menschen sind konfliktscheu und was eigentlich oft gemeint ist, ist, dass die sich nicht gerne streiten. Ja und das kann ich total gut nachvollziehen, weil so eine Ausprägung von Konflikten, wie man damit umgeht, ist dann halt oft offener Streit oder dieses Drumherumschiffen und nicht ins Fettnäpfchen zu treten, also vorsichtig zu sein. Und beide Ausprägungen sind für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in Teams total ungünstig. Wenn alle immer auf der Hut sein müssen, den Elefanten im Raum nicht auszusprechen oder nicht in das Fettnäpfchen zu treten, dann geht dafür ganz viel Fokus und Energie drauf, die ich eben nicht benutzen kann, um Ergebnisse zu produzieren. Und wer sich schon mal gestritten hat, der weiß, wieviel Energie dabei draufgeht. Das ist halt auch total ungünstig für beide und fürs Team und natürlich dann auch super unproduktiv für das Unternehmen.

Gergely
Du kannst Konflikte nicht vermeiden, also die einzige Möglichkeit, die du hast, ist, entweder deine Konflikte beizubehalten oder deine Konflikte zu lösen. Und Konflikte lösen heißt für uns sowas wie, wieder in Frieden damit sein. Und dieses in Frieden mit der Sache sein kann entweder heißen, dass du mit der Person etwas besprichst und sagst 'hey, das war so und so oder du hast es so und so gemacht und ich hätte es gern so und so' und dann kann die andere Person ebenfalls sagen 'okay und mir wäre es wichtig, dass wir es in einer anderen Form machen' und dann könnt ihr miteinander besprechen, wie ihr es konkret haben wollt und wenn ihr euch auf etwas festlegt, dann Vereinbarungen für die Zukunft zu treffen und es ist auch möglich, Konflikte alleine zu lösen.

Also, das heißt, es ist möglich, dass ich, wenn ich einen Konflikt mit jemandem gehabt habe, meinen eigenen Ärger darauf aufgebe. Und um meinen Ärger aufzugeben, dafür brauche ich ja keine andere Person. Also es ist ja schließlich mein Ärger – also ich ärgere mich oder ich ärgere mich nicht.

Und beides kannst du letztendlich forcieren bei dir selbst. Du kannst dich in einen Ärger hineinsteigern und genauso kannst du über etwas wieder in Frieden sein und sagen 'okay, so war es oder wir haben keine Vereinbarung über etwas treffen können' und dann ist die Frage: Welche Konsequenzen möchte ich daraus jetzt ziehen? Und dann kannst du dich wieder entscheiden, in Frieden damit zu sein.

Arne
Und in Ärger oder in Aufregung oder mit Wut wirksame Vereinbarungen mit anderen zu treffen, das ist gar nicht so einfach. Das heißt: Das gelingt uns als Menschen ja auch viel besser, wenn wir vorher den eigenen Ärger losgelassen haben. Und wir haben auch noch ein paar andere Do's und Dont's in der Masterclass vorgestellt, wie man erfolgreich Konflikte lösen kann und ein ganz wichtiger ist, dass wir gerade in der Zusammenarbeit im Büro, in der Firma, wo auch immer, mit anderen Menschen Konflikte eben schnell ansprechen, um sie aufzulösen. Damit ist gemeint, dass wir nicht Konto führen – also einige hauen sich immer eine Kerbe ins Kerbholz, wenn jemand etwas gemacht hat, was für den anderen nicht funktioniert, also wenn eine unerfüllte Erwartung da ist und das wird dann manchmal nicht direkt angesprochen. Und das ist total ungünstig, also erstmal zu sammeln und Konto zu führen und dann irgendwann rauszupoltern. Das ist ungünstig. Und wenn wir Konflikte ansprechen, dann funktioniert das nur, wenn wir auch die Absicht haben, sie zu lösen. Also nur anzusprechen, um es gesagt zu haben, löst einen Konflikt noch nicht. Und dann ist es auch leicht, Vereinbarungen zu treffen. Und was für uns so die Konklusio war: Wir haben die Frage gestellt bekommen: Wozu dienen denn eigentlich Konflikte? Also ist das eigentlich zu irgendwas gut? Ja und für mich ist es ganz klar, dass Konflikte einen Nutzen haben – und zwar dienen Konflikte dazu, sich der eigenen impliziten Bedürfnisse und Bedingungen bewusst zu werden, die wir haben. Und um darüber das nächste Mal Vereinbarungen treffen zu können. Und ihr könnt mal für euch schauen: Habt ihr auch nach dem Konflikt mal die Erkenntnis gehabt, was ihr eigentlich konkret erwartet hattet und was euch vorher gar nicht so klar war? Und genau das meine ich. Dieses explizit werden einer impliziten Bedingung oder eines impliziten Bedürfnisses und dafür könnt ihr Konflikte nutzen.

Und wenn ihr euch die ganze Masterclass anschauen wollt: Die OMR hat sie aufgezeichnet und die Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt. Das machen wir gerne auch, das heißt, wir packen hier in die Shownotes den Download-Link für die Masterclass "Wie erfolgreiche Führungskräfte Konflikte lösen" und ladet euch die dort gerne runter und schaut euch die ganze Session an. Und damit sind wir raus für heute.

Gergely
Danke fürs Zuhören, schönen Tag, ciao!

Arne
Ciao!

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