#025 In jedem Problem steckt ein Geschenk

In jedem Problem steckt auch ein Geschenk. In dieser Folge des Leadership21-Podcasts sprechen Arne und Gergely über ihren Besuch bei der OMR. In einer Masterclass sprachen die beiden dort über das Thema Konflikte. Und einen solchen Konflikt hatten die beiden selbst kurz vor der OMR. Worum es dabei ging und wie sie diesen Konflikt lösten, erfährst du in dieser Episode.

Das Transkript für diese Folge

Arne
Herzlich willkommen zum Leadership21-Podcast. Guten Morgen, lieber Gergely. Wie gehts dir?

Gergely
Guten Morgen, Arne. Ja gut, dankeschön.

Arne
Wir waren in der letzten Woche auf der OMR. Das war glaube ich auch deine erste OMR – die größte Online-Marketing-Konferenz in Europa, bestimmt mit 60-70000 Menschen in Hamburg und in allen Messehallen. Es war richtig was los und es war toll, dass man Menschen mal wieder wirklich in Persona begegnet ist. Es war eine ganz tolle Veranstaltung für uns und wir haben dort zwei Masterclasses gemacht – am ersten Tag und am zweiten Tag und wir wollen heute auch mal so eine Erfahrung teilen, die wir auf der OMR hatten und auch mit euch oder zu euch über das Thema Konflikte sprechen.

Wir hatten nämlich einen Konflikt auf der OMR, da kommen wir aber später zu. Wie war das denn für dich auf der OMR?

Gergely
Ja, also für mich war das die erste OMR und was ich witzig gefunden habe: Ich bin mit dem Zug hochgefahren auf die OMR und zwar von München nach Hamburg und in Würzburg stieg mein Sitznachbar zu und hat mich angesprochen und gemeint: Fährst du auch zur OMR und ich guck mich an: Hab ich irgendwo irgendein Label oder irgendwas dabei, wo das drauf steht?
Und hab nichts gesehen, dann habe ich gemeint: Ja genau, woher weißt du das? Und dann hat er gesagt: Der halbe Zug fährt zur OMR, von daher war die Wahrscheinlichkeit relativ hoch.
Und die eine Frau saß dann auf der anderen Seite und sie hat gemeint: Ach ja, ich fahr auch zur OMR. Und ich fand es einfach so witzig, dass der ganze Zug oder halt ein wesentlicher Teil vom Zug von München nach Hamburg auf die OMR gefahren ist, bin durchgelaufen zum Restaurant und hab dann gesehen, dass ganz viele OMR auf dem Rechner haben. Ich komme ja eigentlich aus der Automobilindustrie und war dann immer auf der IA, also für mich hat OMR bisher weniger gesagt und ja, und fand es einfach ganz interessant, diesen Vibe und diese Stimmung und diese Kultur mitzubekommen.

Arne
Ja, ich habe ja nicht diesen Vergleich, also ich komme ja aus dieser Online-Marketing-Welt und dieser E-Commerce-Welt und ich kannte die Wahrnehmung der Leute – beziehungsweise wie die Leute so unterwegs sind und wie das Mindset der Leute ist und wie offen die für Themen sind. Und du sagst, es hat so ein bisschen positiv überrascht, was ich total schön fand und dann haben wir darüber nachgedacht, reflektiert und auf den beiden Masterclasses, die wir dort gehalten haben vor jeweils 200 Leuten, ist uns ja auch ganz viel Offenheit und Interesse entgegengebracht worden.

Gergely
Ja, und diese Offenheit und auch diese Kultur, das passt für mich also das ist ja genau das, was wir mit Leadership21 in die Welt tragen wollen. Also wie gehen Menschen miteinander um? Damit Menschen in so eine Initiative und glückliche Stimmung miteinander kommen. Und das war für mich wirklich so der Vibe bei der OMR, der für mich rüberkam – und auch die Leute, die zu uns an den Stand gekommen sind (wir hatten auf der OMR einen eigenen Leadership21-Stand), waren in so einer Positivität unterwegs. Und das fand ich so schön.

Arne
Wir haben im letzten Jahr angefangen mit unserem 8-wöchigen Online-Training und ganz viele der Alumni, also der ersten Jahrgänge der Teilnehmer, haben wir auf der OMR getroffen und die kamen zu unserem Stand. Wir hatten vorher mal gefragt, wer kommt und so ein Drittel hat sich gemeldet, aber wir waren trotzdem überrascht. Und es war wirklich schön, die Leute dort wieder zu treffen oder mal wirklich in Persona zu treffen, die wir sonst immer nur von den Live-Sessions via Zoom am Bildschirm gesehen haben. Und auch die Masterclasses haben mich total positiv überrascht. Ich glaube, wir haben mit dem Thema den Zeitgeist getroffen. Und das war für uns das erste Mal, dass wir so richtig rausgegangen sind und gesagt haben 'komm, wir zeigen uns mal richtig' und hatten auch für die Online-Marketing-Szene mit dem Thema Leadership wohl erstmal so einen bisschen themenfremden Bereich beziehungsweise hatten eben kein Marketing-Thema und sind damit schon mal auch herausgestochen und aufgefallen.

Und natürlich sind auf der Konferenz sehr, sehr viele Führungskräfte unterwegs, also ist das ein total relevantes Thema und wir hatten 220 Plätze oder 200 Plätze für die Masterclasses jeweils zur Verfügung und es haben sich irgendwie einmal 750 und einmal 850 Menschen angemeldet. Das heißt, wir mussten über 1000 Leuten insgesamt absagen, was uns auch total schwer gefallen ist. Glücklicherweise hat die OMR das aufgenommen und hinterher nochmal zur Verfügung gestellt.

Gergely
Und die erste Masterclass, die wir gemacht haben, ging über Konflikte – also wie du Konflikte lösen kannst, was Konflikte überhaupt sind. Und Arne hat am Anfang angesprochen, dass wir auch einen Konflikt gehabt haben – und zwar 6 Tage bevor die OMR gestartet ist. Ich war gerade in Stuttgart, habe ein Seminar gehalten und Arne ruft mich an und sagt: "Du, wir haben ja 2 mal 500 Workbooks für die Masterclasses auf der OMR bestellt und die einen 500 Workbooks für das Thema 'Umgang mit schwierigen Mitarbeitern' sieht wirklich gut aus. Ja, aber das Thema mit den Konflikten. Naja, da ist der Titel zwei Zentimeter nach links verrutscht." Also quasi auf dem Deckblatt steht so Leadership21 und der Titel von der Masterclass – und dieser Titel ist halt echt groß und der war wirklich am Rand.
Und dann denke ich mir: Ach, du liebes bisschen, was ist denn das? Das sieht ja echt nicht so aus, wie wir uns Qualität vorstellen. Also da ging bei mir so ein innerer Alarm los, das muss doch unbedingt anders sein. Nur dieser Gedanke von 'das muss doch anders sein' interessiert die 500 Workbooks nicht. Von daher: Egal, wie sehr ich mir das gedacht habe – die Überschrift war immer noch genau an der gleichen Stelle.

Also das erste, was wir an der Stelle gemacht haben, ist, uns erstmal zu überlegen: Woher kommt das? Also wie ist das überhaupt passiert und wie können wir es lösen? Und die Vorlage, die wir verschickt haben, war für beide Workbooks gleich – also das heißt, die Vorlage hat funktioniert und wahrscheinlich ist irgendwas beim Drucken verrutscht.

Arne
Genau, also es war ein offensichtlicher Druckfehler. Die beiden Workbooks haben eine andere Farbe. Bei dem einen sah es eben fantastisch zentriert aus und bei dem anderen war der Titel komplett verrutscht. Und jedem war nach einer Sekunde klar: Okay, übler Druckfehler auf dem Deckblatt.

Gergely
So und nachdem wir die Ursache und den Stand erstmal für uns geklärt haben, war jetzt die Frage: Ist es möglich, eine Nachlieferung zu bekommen? Und aktuell sind die Druckereien komplett ausgelastet. Also wir hatten vor ein paar Monaten auch Schwierigkeiten, überhaupt Papier für bestimmte Bücher zu bekommen.

Na gut, also geht nicht. Und jetzt ist die Frage: Wie gehen wir jetzt mit so etwas um? Und unser Standpunkt ist, dass in jedem Problem in unserem Leben auch immer in irgendeiner Form eine Weiterentwicklungsmöglichkeit und damit auch ein Geschenk steckt.

Und jetzt haben wir uns überlegt: Was ist denn eigentlich das Geschenk an diesem Problem?

Und wir waren parallel dabei, uns zu überlegen, wie wir denn eigentlich den Einstieg zu dem Thema Konflikte machen. Und dann hattet du ja den Punkt angesprochen.

Arne
Ja, das war ja wirklich ein Geschenk. Also die Idee war dann, wenn wir über Konflikte sprechen in diesem Leadership21-Kontext, dann erklären wir auch immer, was aus unserer Perspektive ein Konflikt ist und für uns ist ein Konflikt so definiert: eine unerfüllte Erwartung.

Und in dem Fall war ja unsere Erwartungshaltung eine ganz andere, nämlich dass das Workbook ein zentriertes Deckblatt hat und total gut aussieht, so wie das andere eben auch. Und diese Erwartung wurde überhaupt nicht erfüllt und damit hatten wir einen Konflikt. Und das haben wir dann entsprechend als Einstieg genutzt. Wie gesagt, das können wir doch nutzen, denn wir kriegen jetzt keine neuen Workbooks so kurz vorher.

Dann nehmen wir doch einfach das Wordbook, verteilen das, legen das auf jeden Sitzplatz. Und genau so haben wir den Einstieg gemacht und gesagt: Schönen guten Morgen zusammen. Und die Masterclass hieß: Wie erfolgreiche Führungskräfte Konflikte lösen. Und ich habe gesagt, wir hatten einen Konflikt und schaut euch mal an, was dieser Konflikt ist, nämlich das Deckblatt des Workbooks. Da hat man Erwartungen, die nicht erfüllt wurden, also hatten wir einen Konflikt und so haben wir den Einstieg genutzt, um so in unser Thema reinzukommen. Und das ist eben das, was du beschreibst, also in jedem Problem oder Erfahrung im Leben steckt auch immer ein Geschenk und es ist halt eine Frage, was wir daraus machen und wie wir damit umgehen und ob man das nicht für irgendetwas nutzen kann. Also die Frage ist: Was ist das Geschenk in dieser unerfüllten Erwartung, also in diesem Konflikt? Und das konnten wir fantastisch nutzen und ich glaube, wir hatten die Leute sofort, weil das halt eine echte Geschichte war und die Aufmerksamkeit sofort bei uns war und bei bei dem Thema Konflikte.

Vielleicht ist es in deinem Berufsleben oder deinem Führungsalltag auch so, dass du mal schaust und sagst, hier gibt es Situationen, die gefallen mir überhaupt nicht, das funktioniert nicht für mich, da hast du ein Konflikt darüber, da ist eine Erwartung unerfüllt und das nervt dich oder das stört dich. Und dann schau doch nochmal hin: Wie kannst du das vielleicht noch bewerten, sodass du es für dich nutzen kannst, also sodass du die Erfahrungen oder die Situation auch zu einem Geschenk machen kannst? Und wenn du hinschaust und bereit bist, eine andere Perspektive einzunehmen, dann kannst du in jeder Erfahrung das Gold erkennen, etwas daraus lernen oder es anders bewerten. Und in diesem Sinne wünschen wir dir gutes Gelingen bei deinem Führungsalltag und hören uns im nächsten Podcast wieder, bis dann. Ciao!

Gergely
Ciao!

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